Rückblick: Zu Besuch im SAAB Museum in Trollhättan

Auch auf unserer „letzten“ Reise nach Schweden besuchten wir natürlich auch das SAAB Museum in Trollhättan. Seit über 30 Jahren werden in diesen alten Fabrikhallen, wo früher einmal Lokomativen durch das Unternehmen NOHAB gebaut wurden, SAAB Automobile ausgestellt. Das Museum gehört der Stadt Trollhättan. Die komplette Sammlung der Fahrzeuge befindet sich im Besitz und unter der Verwaltung von SAAB Automobile AB. Jedes Jahr besuchen 60.000 Menschen das Museum. SAAB Car Museumsdirector ist Peter Bäckström der zum diesjährigen SAAB Festival 2010 aufgerufen hatte.

Derzeit besteht diese umfangreiche Sammlung aus über 110 SAAB Automobilen, wobei ca. 60 Fahrzeuge in der aktuellen Ausstellung zu sehen sind. Die nicht zur Präsentation kommenden Modelle werden in den angeschlossenen Hallen untergebracht und sind derzeit leider nicht zu besichtigen. Fast alle Fahrzeuge sind fahrbereit und manchmal wird auch ein SAAB aus dem Museum auf die Straße entlassen, ob es als Ausstellungstück für eine Präsentation oder Messe ist oder auch zu Demonstrationszwecken.

Die Führung durch die Ausstellung beginnt mit dem Ursaab von 1947 und endet mit den aktuellen ConceptCars. In diesem Jahr musste der SAAB 9-X BioHybrid seinen Platz gegen den SAAB 9-4X BioPower tauschen. Wie der erste Serien SAAB 92 finden sich nunmehr auch Fahrzeuge der Firma Spyker Cars. Neu in der Ausstellung ist ein schwarzes 9-3 Cabriolet, das erste in Trollhättan gebaute Cabrio in der neuen SAAB Ära.

Bedeutende Ausstellungsexponate sind u. a. die SAAB-Rallye-Fahrzeuge beginnend von den 50iger über die 60iger und 70iger Jahre bis in die aktuelle Zeit. Die beiden Serien-Talladega-Modelle, ein SAAB 9000 und ein 900, können mangels Platz derzeit nicht gezeigt werden. Ähnlich gestaltet es sich bei der Präsentation der Sicherheitskonzepte. So müssen die Besucher/Innen auf den gegen einen Elchdummy gecrashten Saab 900 II verzichten bzw. auf eine Demonstration des aktiven Fahrersitzes. Als sehr exotisch möchte man auch den ersten Sechszylinder-Motor von SAAB bezeichnen. Hierbei wurden in einem SAAB 93 zwei Dreizylinder-Zweitaktmotoren installiert. Da die beiden Triebwerke jeweils 748 cm³ besitzen, hat der kombinierte Hubraum fast 1,5 Liter und eine Leistung von über 100 PS sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 196 km/h. Leider konnte dieses Ergebnis nicht offiziel anerkannt werden, desweitern war diese enorme Motorleistung für das Getriebe zuviel. Mitte der 90iger Jahre stellte SAAB sein erstes Viggen-ConceptCar im Museum aus. Das basierte auf den SAAB 900 II und war in einer schönen knalligen gelben Farbe. Nunmehr zeigen sich der 9-3 Viggen und zwei 9-3 TurboX.

Viele der Innovation die SAAB in seinen ConceptCars vorstellt, halten auch in den Serienfahrzeugen Einzug. So brachte es der EV-1 nicht nur in Hollywood in dem Streifen „Zurück in die Zukunft“ zu kurzen Filmruhm, auch das Cockpit-Beleuchtungskonzept „Night Panel“ hielt ab dem 900 II in den Autos Einzug. So schaffte es nach etlichen Jahren auch mal wieder ein ConceptCar in die Serienfertigung. Der SAAB 9-3 SportCombi der im Jahr 2005 zu den Händlern rollte, basiert auf dem SAAB 9-3 SportCombi Concept. Ein faszinierends Schauspiel bietet auch der Aero X mit seiner Pilotenkanzel. Es ist schon spektakulär zu sehen, wie sich seine Kanzel zum Ein- bzw. Ausstieg öffnet. Das die Cockpit-Innovationen mit einem Head-Up-Display noch lange nicht ausgereizt sind, beweist die 9-X Air Studie. Die Rückspiegel weichen kleinen Kameras in denen die Blinker integriert sind und projezieren das Geschehen auf zwei Monitore im Blickfeld des Fahrers. Schade nur, daß die Funktionsweise des „Canopy Top“ derzeit noch im Verdeckkasten schlummert. Wer sich nach dem Rundgang im SAAB Museum sofort einen fahrbaren Untersatz zulegen möchte, kann dies getrost im angeschlossenen SAAB-Shop tun.